Ortsteil Mühlrose
Mühlrose wurde 1377 urkundlich erwähnt. Es war ein Heidedorf mit landwirtschaftlichem Charakter. Für die Muskauer Herrschaft war hier besonders der Tiergarten interessant, wo am 14. Dezember 1845 der letzte einheimische Wolf erlegt wurde, wovon noch heute der Wolfsstein zeugt.
Wegen des Braunkohleabbaus wurden ab 1962 ein neuer Friedhof angelegt und der alte 1966 vollkommen umgebettet. Bedingt durch die Erschließung des Tagebaus Nochten erfolgten ab 1968 zwei Teilortsverlegungen. Dabei wurde die LPG aufgelöst und die Einwohnerzahl ging von über 500 auf 320 zurück. In ortsnaher Umgebung wurden Kohlebunker und -verladung errichtet und die Kohlebahn fuhr fast durch den Ort. Für die Bewohner entstanden riesige Belastungen durch Lärm und Staub.
Das Jagdschloss wurde 1973 im Rahmen einer Übung der Zivilverteidigung abgerissen, da es eine Bedrohung u.a. für spielende Kinder durch seine Einsturzgefahr bedeutete.
Erst die politische Wende 1989/90 brachte positive Veränderungen. Es wurde zwar die vorzeitige Komplettumsiedlung in Erwägung gezogen, doch der Braunkohleplan verschonte den Ort. 1997 wurde die Kohleverladung eingestellt. Nach 45 Jahren Bauverbot erfolgte 1997 dann der erste Eigenheimbau. Bereits ein Jahr früher wurde Mühlrose zum Förderdorf erklärt.
Dadurch erfährt der Ort einen großen Aufschwung und wurde einer der schönsten der Oberlausitz.
Infolge der 2007 erfolgten Erklärung des Bergbaubetreibers, den Ort für die Erweiterung des Tagebaus Nochten doch in Anspruch zu nehmen, erfolgten langwierige Verhandlungen, die am 28. März 2019 in der Unterzeichnung eines Grundlagenvertrags mündeten.